Team der TU Braunschweig gewinnt InformatiCup der GI

Der 14. Studierendenwettbewerb der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) verzeichnet eine Rekordteilnahme. Lukas Pirch und Jonas Möller von der TU Braunschweig setzen sich in der Endrunde in Wolfsburg gegen Teams von der Universität Duisburg-Essen, der DHBW Karlsruhe, der TH Nürnberg und der Universität Hannover durch.

Gestern fand die Endrunde des 14. Studierendenwettbewerbs InformatiCup der Gesellschaft für Informatik (GI) an der AutoUni in Wolfsburg statt. Passend zur Aufgabe um das autonome Fahren war die Endrunde in der Autostadt zu Gast. Die fünf eingeladenen Teams haben sich gegen mehr als 30 qualitativ sehr hochwertige Einreichungen durchgesetzt und durften ihre Lösung vor einer neunköpfigen Expertenjury präsentieren. Die Studierenden sollten eine Software implementieren, die Bilder generiert, mit denen sich ein künstliches neuronales Netz für die Erkennung von Verkehrszeichen überlisten lässt. Die von ihrer Software generierten Bilder sollten für Menschen nicht als Verkehrszeichen erkennbar sein.

Die diesjährige InformatiCup-Aufgabe behandelt dabei ein Grundproblem des autonomen Fahrens: Im Gegensatz zu einem menschlichen Betrachter lassen sich künstliche neuronale Netze durch speziell konstruierte Irrbilder überlisten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreichten dies zum Beispiel mit Pop Art, Tierbildern und künstlich erzeugten Aufklebern auf den Verkehrsschildern. Für die Abgabe mussten die Teams mit ihrer Software jeweils fünf solcher Bilder generieren die dann mit einer Konfidenz von mindestens 90 Prozent als Verkehrszeichen nach der Straßenverkehrsordnung erkannt werden. Neben der Software mussten die Einreichungen Installation und Bedienung der Software sowie den theoretischen Lösungsansatz beschreiben. Die diesjährige Aufgabe wurde entwickelt von den ehemaligen InformatiCup-Preisträgern Marcus Soll und Philipp Naumann (Universität Hamburg).

Dr. Alexander Paar, Vorsitzender der Expertenjury: “Die Beschäftigung mit künstlichen neuronalen Netzen im Kontext des autonomen Fahrens ist ein hochaktuelles Thema. Wir haben in diesem Jahr nicht nur so viele Einreichungen wie nie zuvor, die Qualität der eingereichten Lösungen war auch überdurchschnittlich gut. Die fünf Finalteams haben die Aufgabe besonders gut gemeistert: Kreativ, effizient und äußerst beeindruckend.”

Die Jury des Wettbewerbs mit Experten aus Wissenschaft und Industrie hat folgende Preisträger ausgezeichnet:

Lukas Pirch und Jonas Möller von der TU Braunschweig gewannen den von Amazon gestifteten und mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis;

Tobias Mähl und Mohamed Kari von der Universität Duisburg-Essen erhielten den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Preis von der PPI AG;

Tanja Bien und Jasmin Greissl von der DHBW Karlsruhe erhielten von Netlight den mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis;

Peter Bauer, Florian Stöckl, Leonhard Applis und Andreas Porada von der TH Nürnberg freuten sich über 500 EUR der GI als 4. Preis und erhielten weitere 500 EUR, den TWT Science and Innovation als Sonderpreis für den besten wissenschaftlichen Tranfer stiftete.

Mateusz Ryzewsk, Andreas Bremer, Jan Wolff und Mohibullah Obaidi von der Universität Hannover erhielten 250 Euro als 5. Preis, ebenfalls von der GI, außerdem den Sonderpreis von GitHub für die beste Präsenz auf der Entwicklungsplattform.

Die diesjährige Aufgabe wurde entwickelt von den ehemaligen InformatiCup-Preisträgern Marcus Soll und Philipp Naumann (Universität Hamburg). Die Expertenjury unter der Leitung von Dr. Alexander Paar (TWT GmbH Science & Innovation) setzte sich zusammen aus Dr. Jens Lechtenbörger (Universität Münster), Johannes Nicolai (GitHub), Prof. Dr. Simon Nestler (TH Ingolstadt), Pascal Hahn (Amazon), Hartmut Herde (PPI AG), David Rochholz (Netlight), Dr. Karl Teille und Dr. Peter Schlicht (beide Volkswagen).