Im Jahr 2013 machte ein Besucher eines Nationalparks in Kalifornien ein Lagerfeuer. Dieses Lagerfeuer geriet außer Kontrolle und verursachte auf einer Fläche von über 1000 Quadratkilometern den als “Rim Fire” bekannt gewordenen Riesenwaldbrand. Dabei galt am Brandherd eine sogenannte Space Usage Rule (SUR), die das Anlegen von Lagerfeuern streng verbietet. Diese Information konnte der Besucher, der sich zuvor auf seinem Mobiltelefon über die Parkregeln informiert hatte, aber digital nicht auffinden.

Space Usage Rules sind dabei nicht auf das Verbot von Lagerfeuern beschränkt, sondern begegnen uns tagtäglich. Regeln wie zum Beispiel “Rauchen verboten”, “Angeln verboten” oder “Schwimmen verboten” dienen dabei der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit, dem Umweltschutz oder der Einhaltung von Gesetzen. Informationsschilder weisen daher die Geltungsbereiche von ortsbezogenen Regeln aus. Allerdings werden trotz ihrer großen Bedeutung Space Usage Rules bisher von ortsbezogenen elektronischen Diensten, wie zum Beispiel Online-Karten, nicht berücksichtigt.

Je häufiger elektronische Dienste und Kartenmaterial verwendet werden, desto wünschenswerter ist es, dass auch dort die Informationen über Space Usage Rules zur Verfügung stehen und genutzt werden können. Spezielle Metadaten über Verkehrsschilder sind in Navigationssystemen oftmals schon gut erfasst. Deren Hersteller befahren regelmässig viele Strecken, um Informationen zum Beispiel über Geschwindigkeitsbeschränkungen mit Hilfe von Kameras zu erfassen. Im Gegensatz zu diesen speziellen Metadaten in Navigationssystemen existieren für Online-Karten erst sehr wenige Informationen über Space Usage Rules.

Schließlich ist die Zuordnung von Informationsschildern, zum Beispiel mit dem Symbol “Feuer machen verboten”, zu den dazugehörigenen Gebieten, in denen die jeweiligen Space Usage Rules gelten, im Allgemeinen nicht trivial: Die Geo- und Metadaten des zugrunde liegenden Kartenmaterials müssen für die Berechnung der Geltungsbereiche von Space Usage Rules geschickt ausgewertet werden - dieser Herausforderung widmet sich der InformatiCup 2015.